Am Sonntag, den 17.09.2017, war Showtime für Maroun und mich: Stallturnier beim Hof Larsson mit der Prüfung "Show your horse"!
Selina und ich waren am Sonntag um kurz nach acht im Stall und haben Maroun die Mähne und den Schweif gewaschen und ihn "frisiert". Maroun hat die Prozedur sehr entspannt dösend über sich ergehen lassen, als sei er es gewöhnt, von uns so früh am Morgen überfallen und mit Ringelbändern versehen zu werden. ; ) Dabei war dies unser einziger Auftritt im ganzen Jahr... also absolut keine Routine, sondern eine riesige Ausnahme : D Frisch gebürstet, frisiert und mit einer Decke eingepackt durfte er noch mal kurz auf die Wiese und Torsten hat ihm dabei Gesellschaft geleistet, während Selina und ich noch einmal mit dem Auto nach Hause gedüst sind, um uns fertig zu machen und alle Sachen ins Auto zu räumen. Wieder am Stall angekommen gab es einen fliegenden Wechsel: Torsten hat den Autoschlüssel übernommen - und ich das Pferd. Denn zum Turnier wollte ich ja reiten...
Für den Ritt hatte ich ca. 1,5 Stunden eingeplant (nur Schritt...nicht dass mein Arab seine mühsam angefütterte kleine Speckschicht gleich wieder verliert...) Wir waren aber bereits nach knapp einer Stunde vor Ort (ok, der Weg war auch nicht so ganz offiziell für ein Pferd, sondern eher für Fußgänger vorgesehen, das hatte mein doofes Navi natürlich nicht berücksichtigt ; ) - Dank eines netten Pächters durfte ich aber ausnahmsweise eine Abkürzung nehmen...)
Im Stall Larsson angekommen (hui, ich hatte mir die Veranstaltung viel kleiner vorgestellt) haben wir Maroun dann noch mit den letzten Details ausgestattet und ich habe mich noch mal umgezogen, diesmal in weiß. Maroun war nach wie vor entspannt - bis ein kleines Pony, verkleidet als Biene Maja, an ihm vorbeizog. Da war es mit der Ruhe meines Arabs kurzfristig mal vorbei und er packte sein Araber-Show-Gehabe mit Getänzel und lautem Getröte aus. Sooo lustig! Ob Maroun nun dachte, es handle sich bei dem kleinen Pony um ein Alien - oder aber um ein riesengroßes Insekt, das ihn stechen möchte - weiß ich nicht und es wird wohl sein Geheimnis bleiben...Erst als er realisiert hatte, dass sich unter dem gelb-schwarzen Kostüm anscheinend dieselbe Gattung Tier befindet wie er, konnte er einigermaßen mit dem Biene-Maja-Pony in seiner Nähe leben... ; )
Inzwischen waren liebe Stallfreundinnen mit noch mehr Glitzerspray sowie Fingerfarbe eingetroffen (DANKE! Total schön dass ihr da wart!) - aber ich habe mich beherrscht und Maroun nur relativ dezent besprüht (genauer: Selina hat ihn mit Glitzer eingenebelt.) Türkis angemalt haben wir ihn gar nicht, obwohl wir nun Farbe gehabt hätten. Auch den 70er-Jahre-Schlag, den ich Maroun eigentlich um alle 4 Beine wickeln wollte, haben wir auf die Vorderbeine begrenzt und ihn hinten ohne Gamaschen und Schlag gelassen. Hinten hat er sich beim Probe-Gehen nämlich ziemlich angestellt (HILFE, ich habe da etwas an den Hinterbeinen und kann damit unmöglich gehen!!) - und ich hatte nicht vor, einen STORCH in der Prüfung zu reiten! ; )
Dennoch fand ich vom Ergebnis her, das wir nicht gerade unauffällig aussahen. ; )
So, nun fertig gestylt ging es erst einmal auf dem Abreiteplatz. Hier haben wir uns nur ca. 10 Minuten aufgehalten, uns im Schritt erst einmal an die Turnier-Atmosphäre/Lautstärke/Trubel gewöhnt und dann noch kurz im Trab und noch kürzer im Galopp aufgewärmt. Galopp habe ich nur ausprobiert, um sicher zu gehen, dass dabei meine klein geschnittenen Möhrchen-Stücke nicht aus den offenen Taschen meiner weißen Jacke herausfliegen... ; ) Dann hörte ich Katjas Stimme über Mikro, dass ich wegen meiner Musik doch bitte noch mal kommen sollte. Ups, mir war gleich klar, warum: Ich hatte 2 CDs gebrannt, eine als Reserve. Hätte ich natürlich draufschreiben können... ; ) Nächstes Mal! : ) Dann war ich auch schon dran, bin u.a. an der Biene Maja vorbeigeritten und habe Maroun erst einmal den Reitplatz gezeigt - und mir die Mütze ordentlich aufgesetzt. Es ist ja schon vorgekommen, dass mir eine Mütze während einer Kür runtergefallen ist und Maroun dadurch etwas verwirrt war...und ich bin ja lernfähig. ; ) Ich war sehr erleichtert, dass Maroun sich durch die Zuschauer / Kinder, die direkt vorne am Reitplatz saßen, nicht sehr beeindruckt gezeigt hat. Zwar sehr interessiert und aufmerksam, aber keineswegs panisch. Alles gut!
Dann habe ich kurz noch abgeklärt, dass die Musik bitte bei Handzeichen starten soll, mich mit Maroun positioniert - und es ging los.
Beim Einritt auf die Mittellinie waren Maroun und ich erst einmal etwas zögerlich und noch nicht so richtig mutig...Der Part sollte Passage sein, war aber nur eine sehr angedeutete Version davon. Ich wollte Maroun auf keinen Fall "hochfahren", sondern war froh, dass er so ruhig war. Kompliment als Gruß hat dann auch gut geklappt.
Die Trab-Tour fand ich gut, der Übergang zum Schritt hat von der Musik her nicht zu meiner geplanten Platzeinteilung gepasst, weshalb ich etwas improvisieren musste. Spanischer Schritt war von Marouns Seite aus eher zurückhaltend, der Galopp war schön, bei der Pirouette hat er sich kurz vor den spielenden Kindern in der Nähe erschrocken und war "angeknallt" - die hat er daher ein bisschen "versemmelt" - der anschließende fliegende Galoppwechsel war ok und die Galopp-Verstärkung danach hat uns beiden Spaß gemacht. : )
Dann kam der Passage-Teil - auch hier stimmte die Musik nicht mehr mit meinen geplanten Hufschlagfiguren überein (entweder war der Platz, auf dem ich geprobt hatte, größer als dieser - oder aber Maroun war hier schneller unterwegs...: P) Also habe ich auch hier improvisiert und bin diesen Teil so gut ich konnte quasi spiegelverkehrt zur ursprünglichen Planung geritten.
Besonders die Passage-Traversale hat von der Musik und dem Takt her richtig gut gepasst. Es fühlt sich toll an, wenn die Passage genau im Takt der Musik erfolgt - wie tanzen...: )
Steigen war auch schön, mein Absprung hat auch gut geklappt, das Ausziehen der Trense dann nicht so - es hat doch ein bisschen gedauert, bis ich die Schnalle auf- und die Trense abhatte...
Die Musik lief natürlich inzwischen weiter, die Zeit auch - und somit habe ich den Boden-Teil ebenfalls spontan improvisiert, um ihn etwas abzukürzen. Die Laufcourbette habe ich drin gelassen, die hat Maroun im zweiten Anlauf dann auch ganz gut gemacht : ) und ich habe anschließen ein paar Hüpfer auf mich zu eingebaut. Ursprünglich wollte ich noch eine Galopp-Pirouette und Terre-à-Terre zeigen, wusste aber, dass die Zeit nun zu kurz dafür sein würde und habe beides ausgelassen.
Daher kam dann Spanischer Schritt (wieder etwas ausdruckslos, das kann Maroun viel(!) besser, wenn er Lust dazu hat), direkt danach Spanischer Trab (bei dem mir die Entfernung zwischen Maroun und mir dann doch etwas zu groß wurde, weshalb ich kurz zum Halsband gegriffen habe - anschließend eine Piaffe-Pirouette (frei) - und zum Schluss Steigen mit einem direkten Übergang ins Kompliment. Das hat beides gut geklappt. : )
Ich war sehr(!!) stolz auf meinen Arab, auch wenn nicht alles perfekt gelaufen ist und ich weiß, dass er viele Lektionen viel besser kann, als er gezeigt hat.
Es war mir aber tatsächlich egal! Hauptsache wir hatten Spaß bei unserer Kür! Und den hatte wir... : )
Mich freut unglaublich, wie brav Maroun auf dem Turnier war, wie lieb und still er warten konnte , wenn es mal sein musste, und wie bemüht er auch während der Prüfung war.
Maroun ist ja NICHTS egal - irgend etwas ist immer. So auch diesmal. Die Nase juckt, auf dem Boden ist etwas Unheimliches, es kribbelt, ich muss mich schnell mal komplett schütteln, usw...und das natürlich beim Auftritt. Griiiiiins, ich habe mich ja schon daran gewöhnt, dass mein Sensibelchen immer etwas zu beanstanden hat...Aber dennoch ist er dabei komplett bei mir, hört gut zu, macht mit, freut sich, wenn ich mich freue...sooo niedlich!!
Mit Maroun an einer Veranstaltung teilzunehmen ist und bleibt daher für mich ein Abenteuer. Er fühlt, interpretiert, kommentiert einfach alles. Umso mehr freue ich mich, wenn er - wie auch diesmal und bisher auf jeder Veranstaltung, an der er teilgenommen hat - so bereitwillig mitmacht!
Selina meinte vor dem Turnier, sie fände es toll, wenn ich auch mal einen Pokal gewinnen würde... Daher habe ich mich riesig gefreut, als ich als Drittplatzierte tatsächlich einen kleinen Pokal in die Hand gedrückt bekam - Wunsch der Tochter erfüllt! : ) Und er ist so liebevoll gestaltet! Liebe Grüße an dieser Stelle an Katja und das Orga-Team!! Auch die Schleifen sind total schön - ihr habt das SUPER gemacht!! Sollte es im nächsten Jahr wieder ein solches Turnier geben, sind Maroun und ich auf jeden Fall mit dabei. Und hoffentlich dann auch meine beiden Mädchen! Offene Küren sind finde ich auf Turnieren die tollsten Prüfungen. Zum einen sieht man hier eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten, was Mensch und Pferd gemeinsam alles auf die Beine stellen können und zum anderen sind wirklich sehr kreative Outfits zu bewundern. So auch auf diesem Turnier! Und damit meine ich nicht unser Kostüm... ; ) Von den anderen TeilnehmerInnen habe ich nur die gesehen, die nach uns in der Prüfung dran waren. Vor allem die Dschungelbuch-Vorstellung fand ich sehr beeindruckend, da steckt unglaublich viel Arbeit hinter! Die Siegerin der Prüfung kam nur mit Halsring und ohne Sattel zur Siegerehrung. Sehr sympathisch! : ) Schade, dass ich ihre Vorstellung nicht mitbekommen habe. Das war bestimmt schön!! Aber so ist es nun mal, wenn man mit seinem Pferdi zum Turnier hinreitet, ihn bis zur Siegerehrung selber an der Hand hält und auch gleich wieder zurückreitet...viel bekomme ich nicht mit. Dafür fühlt sich der Arab dann wohl - und das ist ja die Hautpsache! : )
Der Rückritt mit Maroun war unspektakulär, diesmal ohne Abkürzung auf offiziellen Wegen/ Straßen. ; ) Maroun wäre gerne richtig schnell gelaufen, das durfte er aber nicht. Nur ein bisschen traben ab und zu...Wieder im Stall angekommen wurde er von seinen Zöpfen befreit, hat viel(!) Futter bekommen - und natürlich die Liebeserklärung, dass er sowieso DER WELTBESTE ARAB überhaupt ist... : D
Der Rückritt mit Maroun war unspektakulär, diesmal ohne Abkürzung auf offiziellen Wegen/ Straßen. ; ) Maroun wäre gerne richtig schnell gelaufen, das durfte er aber nicht. Nur ein bisschen traben ab und zu...Wieder im Stall angekommen wurde er von seinen Zöpfen befreit, hat viel(!) Futter bekommen - und natürlich die Liebeserklärung, dass er sowieso DER WELTBESTE ARAB überhaupt ist... : D
Lieben Dank an Lisa, die fleißig gefilmt hat, weshalb ich diese schönen Bilder (Schnappschüsse aus dem Video) zur Verfügung habe - du bist ein Schatz!! Danke auch an meine tolle Helferin Selina ; ) und an Torsten, der mit mir als Pferdefrau eine Menge mitmachen und auch aushalten muss... ; ) Danke!!
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