Dienstag, 28. Februar 2017

Ring Flash Jack gehört jetzt seit genau 1 Jahr zu unserer Familie : )

Am 27.02.2016 haben wir Flash in den Niederlanden besucht und auch gleich gekauft, 2 Tage später, am 29.02.2016, ist er per Pferdespedition zu uns nach Hause gebracht worden. In diesem Jahr gibt es den 29. Februar ja nicht - also zwischen heute und morgen ist er seit einem Jahr bei uns... : ) Ich bin so froh und dankbar über dieses tolle Pferdchen!
So sah Flash vor genau einem Jahr aus - damals ca. 1,24 Stm:
Inzwischen hat Flash die 1,40 Stm überschritten, vor allem hinten : P 

Ich  freue mich schon auf unser nächstes gemeinsames Jahr, auf die vielen schönen, spannenden, lustigen, emotionalen Momente mit dem Kleinen und auf die Abenteuer, die wir gemeinsam erleben werden! : ) 
PS: Das Trecker-Monster haben wir bereits besiegt, mal sehen welche Monster und Schreckgespenster wir in den nächsten Monaten noch als Schaf im Wolfspelz enttarnen werden... : P

Mittwoch, 15. Februar 2017

Maroun in der Cavallo! : ) Wie wir uns kennengelernt haben...


Im Januar 2017 hatte mich die Cavallo-Redaktion angeschrieben, ob ich Lust dazu hätte, für die Cavallo-LeserInnen aufzuschreiben, wie Maroun und ich uns kennengelernt haben. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut! : ) Der Textumfang sollte ca. 3000 Zeichen betragen. Also habe ich gleich mit dem Schreiben losgelegt - um dann festzustellen, dass meine Geschichte ca. 3x so lang war, wie sie sein sollte... : P


In der Cavallo (März-Ausgabe) ist die gekürzte Version abgedruckt. Hier ist meine Version im Original, falls jemand Lust dazu hat, einen halben Roman zu lesen... : P


Maroun – unsere Kennenlerngeschichte

Die Vorgeschichte

Freud und Leid liegen im Leben bekannterweise ja oft dicht beieinander…Im Sommer 2006 musste ich mein Deutsches Reitpony „Sambi“, das mich fast 20 Jahre meines Lebens begleitet hatte, im stolzen Alter von 33 Jahren einschläfern lassen. Eine unglaublich schwere Entscheidung für mich, ich hatte immer gehofft, er würde sie mir abnehmen…Eigentlich wollte ich kein Pferd mehr, schließlich war ich inzwischen Mutter von zwei kleinen Kindern und mein Leben war sowohl inhaltlich als auch zeitlich gut gefüllt. Aber ein Leben ohne Pferd…? Ohne jemals wieder mit erwartungsvollem Blick, gespitzten Ohren und leisem Brummeln begrüßt zu werden? Ohne auf dem Pferderücken die Natur durchstreifen zu dürfen? Was für eine Lücke in meinem Leben!
Sehr halbherzig schaute ich mir in einer durchwachten, tränenreichen Nacht diverse Verkaufsanzeigen an, wohl wissend, dass kein Pferd dieser Welt jemals das Pony meiner Kindheit würde ersetzen können – wohl aber mit einem ganz leisen Hoffnungsschimmer, eventuell ein Pferd für einen Neuanfang finden zu können. Möglichst ein Pferd, das sich deutlich von meinem ursprünglichen, robusten, stabil gebauten (und natürlich total niedlichen) Pony unterscheiden würde, um einen direkten Vergleich weitestgehend ausschließen zu können.

Und dann sah ich SEINE Verkaufsanzeige. Maroun. Ein filigraner, 6-jähriger, ägyptisch gezogener reinrassiger Vollblutaraber mit Kindergesicht, der in einem Stall nur wenige Kilometer von meinem Zuhause entfernt zum Verkauf stand. Das komplette Gegenteil von meinem Pony. Der Preis irritierte mich – entweder war er wirklich so günstig, das musste dann aber einen triftigen Grund haben, oder es handelte sich dabei um einen Tippfehler. Viel stand nicht in der Anzeige – über das Reiten stand überhaupt nichts drin, wohl aber, dass Maroun intelligent sei und sich daher bestimmt auch gut für Zirkuslektionen eignen würde. Und dass die Besitzerin nach NHS arbeiten würde. Allerdings kannte ich mich zu dem Zeitpunkt weder mit Zirkuslektionen noch mit NHS aus – von letzterem hatte ich wirklich noch nie etwas gehört. Ich schaute mir alle Bilder von Maroun lange an – zum Glück waren in der Anzeige mehrere Fotos von ihm vorhanden - zoomte mir sein Gesicht groß und schaute in seine großen, dunklen Augen…Was war dies wohl für ein Pferd?
Ich beschloss, ihn zumindest mal anzusehen. Mein Mann, unsere beiden Kinder und unser Hund waren alle bei dieser ersten Begegnung mit von der Partie.

Die erste Begegnung

Was für ein hübsches Pferdchen! Mit Kindergesicht, wie auch auf den Fotos – und wunderschönen, fast menschlichen Augen…wir schauten uns gegenseitig interessiert an. Maroun war total neugierig, auch unseren Hund und die Kinder fand er sehr interessant. Und obwohl er wirklich interessiert war, verlief die erste Kontaktaufnahme von seiner Seite aus sehr behutsam und vorsichtig. Wir haben ihn dann vom Paddock durch die Stallgasse geführt – und auch hierbei bestätigte sich mein Eindruck, dass es sich bei Maroun um ein besonders umsichtiges, vorsichtiges Pferd handelt: Auf der Stallgasse saß eine Katze und ich hatte kurz Bedenken, dass Maroun sie evtl. überrennen würde. Aber weit gefehlt! Maroun sah die Katze, hielt vor ihr an, senkte seinen Kopf und schnüffelte ganz vorsichtig an ihr. Die Katze wich aus – und Maroun ging dann weiter, nachdem der Weg (bzw. die Gasse) frei war. Was für ein smartes Pferdchen!

Ich versuchte, mich nicht sofort in ihn zu verlieben und hörte mir erst einmal beim Putzen von seiner Vorbesitzerin seine Geschichte an. Als sie Maroun gekauft hatte, war er bereits vom Anreiten traumatisiert und ließ sich nicht mehr anfassen. Sie konnte sein Vertrauen in Menschen zwar weitestgehend wieder herstellen, kam aber unter dem Sattel mit dem von ihr beschrittenen Ausbildungsweg nicht voran (Maroun verweigerte die Mitarbeit) und hatte das Vertrauen in ihn verloren, nachdem er sie auf dem Reitplatz übel abgebockt hatte. Das klang natürlich wenig vertrauenserweckend – aber ich war (und bin) sehr dankbar, wie ehrlich die Vorbesitzerin mir ihre Probleme mit Maroun geschildert hat! Sie hat wirklich mit offenen Karten gespielt – ich wusste also, worauf ich mich einlassen würde.

Am Putzplatz wurde es Maroun irgendwann langweilig – und er fing an, Grimassen zu schneiden. Ich staunte: Der kleine Araber konnte ja quasi reden! Und musste innerlich sehr schmunzeln…Diese ausgeprägte kommunikative Ader von Maroun konnte ich in der dann folgenden Stunde immer wieder bestaunen,  während mir die Vorbesitzerin vorführte, was sie mit Maroun bisher so gemacht hatte – er kommentierte quasi alles. Das Gebiss fand er richtig eklig, vor dem Satteln hatte er etwas Angst, Longieren und Handarbeit fand er überflüssig und langweilig und Reiten fand er sehr besorgniserregend. Insgesamt machte Maroun einen wenig motivierten, eher genervten Eindruck. Und so verwunderte es mich auch nicht, dass die Vorbesitzerin Maroun als eher faul beschrieb.

Aber eben weil er so unglaublich gut ausdrücken konnte, was in ihm vorging, fand ich ihn ungefährlich und habe mich ganz spontan in den Sattel geschwungen. Es war ein heißer Tag im August und meine Reitkleidung bestand an dem Tag, an dem ich ja „nur gucken“ fahren wollte, aus kurzen Shorts mit Badelatschen an den Füßen. Ein paar Runden im Sattel – und ich war total glücklich! Zwar war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich auf einem Pferd und nicht vielleicht doch auf einer Giraffe saß (Kopf in den Himmel, Unterhals raus- und Rücken weggedrückt) – aber böse war der kleine Araber wirklich nicht. Nur sehr verunsichert.

„Geht doch alles, den nehmen wir…“, schlug mein Mann vor. Und zu meinem eigenen Erstaunen hörte ich mich antworten: „Nein, den nehmen wir bestimmt nicht sofort.“ – Erstaunte Blicke… „Sambi ist 33 Jahre alt geworden. Wenn dieses Pferd vielleicht doch einen Knall hat und auch so alt wird, dann haben wir noch 27 Jahre mit einem   durchgeknallten Araber vor uns!“ (Dass ich meine Tiere grundsätzlich lebenslang behalte, weiß mein Mann.)
Mit der Abmachung, in den nun folgenden Tagen immer zum Araber zu fahren, um ihn näher kennenzulernen - und ohne ihn gleich gekauft zu haben - fuhren wir dann erst einmal wieder nach Hause. Was war ich stolz darauf, so unglaublich vernünftig gewesen zu sein! Aber zugegebenermaßen freute ich mich schon sehr darauf, ihn am nächsten Tag wiederzusehen. : )

Eine Woche lang habe ich Maroun täglich vor seinem Kauf besucht und mich mit ihm beschäftigt. Mein Fazit: Maroun ist sehr sensibel, intelligent, vorsichtig, unsicher, schnell ängstlich, redselig, dabei immer händelbar - und keineswegs durchgeknallt. Ein schlaues Pferdchen mit einem goldenen Herzen – ich fand ihn toll! Dass er beim Reiten absolut schwierig und unmotiviert war und auch ansonsten sehr schnell überfordert schien, konnte mich nicht wirklich abschrecken – das lag ja an seiner Vorgeschichte und nicht an ihm. Ich war mir irgendwie sicher, ihm vertrauen zu können und stellte fest, dass mir der Gedanke daran, dass ihn vielleicht jemand anderes kaufen könnte, nahezu unerträglich schien. Am 04. August 2006 haben wir Maroun dann gekauft. : )

Unsere Entwicklung

Auch wenn es etwas verrückt klingen mag, so trafen wir von Anfang an eine Vereinbarung: Ich würde ihm nichts tun - und er mir nicht.

Maroun findet Gebisse eklig, er wird daher seit ich ihn habe komplett gebisslos ausgebildet. Er verträgt weder zu viel Druck noch Zwang (was ich auch sehr verständlich finde), er möchte selbstständig und freiwillig mitarbeiten dürfen und daher auch alles gut verständlich erklärt bekommen. Positive Verstärkung findet er grandios!
Ich bin Maroun unendlich dankbar – durch ihn hat sich mein Leben komplett umgekrempelt. Zum einen musste ich mir viel neues Wissen aneignen, um diesem schlauen Pferd gerecht zu werden (und tue es auch immer noch) – sei es über NHS, Zirkuslektionen, Klassische Dressur, Freiarbeit oder Springen, zum anderen reicht dieses Wissen alleine aber nicht aus –  es muss auch immer noch den Bedürfnissen von Maroun angepasst werden. Eine Herausforderung, die mir aber auch viel Spaß macht!
Zunächst einmal habe ich mir angewöhnt, alle Ausrüstungsgegenstände, die ich für Maroun verwenden möchte, erst einmal an mir selbst auszuprobieren, um zu erfühlen, wie sie wirken und sicher gehen zu können, dass sie schmerzfrei und ohne Zwang wirken.
Bei fast allen neu erworbenen Ausrüstungsgegenständen habe ich daher Änderungen vorgenommen – z.B. Nasenteile abgepolstert und tlw. gegen breitere ausgewechselt, Kinnriemen ausgetauscht, schwere Bull-Snaps gegen leichte Karabiner gewechselt, usw. Nach nur wenigen Reittagen kam es zum ersten großen Geschenk von seiner Seite: Anstatt wie sonst beim Aufsteigen auszuweichen, stellte Maroun sich von sich aus ganz dicht an den Zaun, um mich aufsitzen zu lassen. Das war seine Idee – ich hatte ihn nicht dazu aufgefordert – und ich musste erst einmal verstehen, was er mit seinem Drängeln an mich heran bezwecken wollte. Dieses freiwillige „Heranstellen“ hat Maroun bis heute beibehalten. 

Für die positive Verstärkung war eine gute Fresserziehung erforderlich, um aus Maroun kein bettelndes Pferd zu erziehen. Das war bei ihm überhaupt kein Problem.
Maroun hat meine Erwartungen so dermaßen übertroffen, dass es schwer ist, es in Worte zu fassen. Allem voran ist sein geschenktes Vertrauen für mich das Allerwichtigste. Einer der schönsten Momente für mich war es, als Maroun das erste Mal in der Halle beim Flachliegen auf meinem Schoß eingeschlafen ist.
Mit ihm gemeinsam habe ich auch Lektionen gelernt, von deren Existenz ich vorher nichts oder nur wenig wusste (z.B. Spanischer Schritt und Spanischer Trab, Passage, Pirouetten, Laufcourbetten, Terre-à-Terre, Flachliegen, Sitzen,…)
Wir haben uns alles selber erarbeitet. Ich habe sehr viele Bücher gelesen, DVDs angeschaut, Seminare besucht, auch mal Unterricht genommen usw. Ich musste also kein Rad neu erfinden, sondern alles „nur“ kritisch hinterfragen (Ist die Lektion gymnastisch wertvoll, die Ausrüstung ok, die Methode ok?) - und dann für Maroun passend modifizieren.
Unser Weg ist hoffentlich noch lange nicht zu Ende, ich freue mich jeden Tag auf Maroun und hoffe, mit ihm noch viele schöne gemeinsame Momente erleben zu dürfen!

Mittwoch, 8. Februar 2017

Maroun - Pirouette und Laufcourbette : )

Heute hatte ich kurz jemanden zum Filmen dabei (danke Selina!) - und somit konnte ich den zweiten Versuch, Maroun an der Schulter im Außengalopp in die Pirouette zu schicken, festhalten. Maroun war so ein Schatz! Und auch die Laufcourbette wird immer besser - heute hat Maroun dabei 12(!) Schrittchen geschafft. Schulparade und Spanischen Schritt hat Maroun auch gerne gezeigt. Wir haben frei auf dem Platz für ca. 15 Minuten zusammen gearbeitet, wobei die meiste Zeit für das Belohnen und Möhrchen fressen draufgegangen ist... So ein toller Arab! : )

Montag, 6. Februar 2017

Maroun und Flash - was wir zur Zeit so tun... : )

Immer noch bin ich nicht richtig fit, daher bin ich stets nur kurz bei meinen Pferdchen.
Mit Maroun übe ich zur Zeit, dass er bei der Bodenarbeit / freiem Spielen die Galopp-Pirouette nicht mehr auf mich zu, sondern von mir weg springt. Somit brauche ich nicht mehr wie bisher rückwärts dabei zu laufen, sondern kann an seiner Schulter vorwärts mitgehen. Bedingung dafür ist, dass Maroun im Außengalopp anspringt. Das macht mein Zauberschimmel schon richtig toll! Ich hoffe dass ich irgendwann demnächst mal zu ein paar Aufnahmen komme...Maroun lernt so unglaublich schnell!
Zu Flash kommt Torsten häufig mit, daher habe ich von dem Kleinen und mir immer mal wieder Bilder. Flash kann zur Zeit sehr hengstig und wichtig aussehen, um im nächsten Moment wieder das kleine Fohlen zu sein. Stimmt ja auch, mit seinen 20 Monaten ist er gerade irgend etwas dazwischen... ; ) Nach wie vor ist er ein ganz tolles, liebes Fohlen - mit ein paar lustigen Einlagen...

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